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Aktion Rote Karte für Kardinal Woelki:Wort des Leitenden Pfarrers

Die Aktion Rote Karte für Kardinal Woelki, die durch eine Gruppe aus unseren Gemeinden angestoßen, organisiert und durchgeführt wurde, hat zu einigen Irritationen geführt.
Meik-Peter Schirpenbach
Datum:
22. Feb. 2022
Von:
Pfr. Schirpenbach

Unglückliche Formulierungen

Es handelt sich nicht um eine Aktion des Pfarrgemeinderates oder eines Ortsausschusses.

Als Pfarrer begrüße ich es, dass es Menschen nicht egal ist, wie es mit unserer Kirche im Erzbistum Köln weitergeht und dass sie nicht wie viele andere resignieren und austreten, sondern sich engagieren. Die angesprochenen Reformanliegen werden inzwischen auch von Bischöfen geteilt.

Unglücklich ist für mich die Formulierung die von einer „Ablehnung von Frauen in der Kirche“ spricht. Dass das so pauschal nicht der Fall ist, wissen wir alle. Es bezieht sich wohl auf die Frage des Weiheamtes. Irritationen löste nicht nur im Seelsorgeteam aus, wer die „lebensfernen Talarträger“ sind, von denen man nicht gesagt bekommen will, was man tun oder lassen soll. Ich gehe davon aus, dass wir Priester und Diakone vor Ort, die wir z.B. auf dem Friedhof Talare tragen, nicht gemeint sind. Von uns ist keiner lebensfern.

Hinsichtlich der Frage, ob Erzbischof Rainer Kardinal Woelki seinen Dienst wieder aufnehmen soll, geht die Meinung in unserem Bistum, im Klerus und in der Leitung momentan sehr weit auseinander.

Wir müssen es aushalten, dass das so ist. In der Geschichte gab es solche Zeiten immer wieder. Wichtig ist, dass alle diese Fragen uns nicht trennen, sondern dass wir uns der tieferen Einheit, die uns in unserem Herrn verbindet, bewusst sind. Trotz aller Meinungsverschiedenheiten steht es für uns an, angesichts der globalen Krisen und Erschütterungen die Einheit der katholischen Kirche weltweit zu wahren. Es steht etwas Wertvolles auf dem Spiel.

Gerade in Konfliktzeiten müssen wir im Gespräch bleiben. Seien wir uns im Klaren, dass es bei allen Differenzen um das gemeinsame Anliegen einer Zukunft der Kirche geht. Diese ist für unsere Gesellschaft lebensnotwendig.

Ihr Pastor Meik Schirpenbach